Tendai (天台) – Eine Schule des Buddhismus in Japan
Tendai ist eine wichtige Schule des Buddhismus in Japan, die auf dem Tiantai-Buddhismus basiert, einer Schule des Mahayana-Buddhismus, die in China entstanden ist. Die Tendai-Schule wurde im 9. Jahrhundert von dem Mönch Saicho gegründet und hat seitdem einen großen Einfluss auf die japanische Kultur und Religion.
Der Name „Tendai“ stammt von dem Berg Tiantai in China, auf dem der Gründer Saicho intensive Studien betrieben hat. Die Tendai-Schule legt großen Wert auf die Integration verschiedener buddhistischer Lehren und Praktiken. Sie betont die Vereinigung von Sutra (schriftliche Überlieferungen des Buddhismus), Vinaya (Regeln für Mönche und Nonnen) und Abhidharma (Buddhistische Metaphysik).
Eine charakteristische Praxis der Tendai-Schule ist die Rezitation des Lotus-Sutra, einem zentralen Text des Mahayana-Buddhismus. Die Mönche und Nonnen der Tendai-Schule praktizieren auch Meditation und lehren, dass die Erleuchtung durch die Integration von Studium, Meditation und ethischem Handeln erreicht wird.
Die Tendai-Schule hat im Laufe der Jahrhunderte viele berühmte Mönche und Gelehrte hervorgebracht und wurde von vielen Samurai-Soldaten und Adligen unterstützt. Sie hat auch einen starken Einfluss auf andere Schulen des Buddhismus in Japan ausgeübt.
Heute gibt es immer noch Tendai-Tempel und Klöster in Japan, die eine wichtige Rolle im religiösen und kulturellen Leben des Landes spielen. Die Tendai-Schule hat es geschafft, ihre Traditionen und Lehren über die Jahrhunderte hinweg zu bewahren und bleibt eine bedeutsame spirituelle Tradition in Japan.